Der Papa wars

Wenn mehrere Menschen in einem Raum sind und einer pupst, dann entsteht eine interessante Situation. Der einzige, der ganz sicher weiß, wer es war, ist der Täter selbst. Wenn er allerdings schlau ist, wird er den Teufel tun, sich als dieser zu erkennen zu geben, sondern sich so unauffällig wie möglich verhalten. Er wird den Pups nicht als erster bemerken oder gar kommentieren, das wäre verdächtig. Lieber warten, bis jemand anderer die Nase rümpft und ein amüsantes Kommentar abgibt. Erst dann wird er darauf einsteigen: Entweder ist ihm bisher noch gar nix aufgefallen. Oder er lächelt schelmisch und bemerkt, dass derjenige, der den Pups als erster bemerkt, meist auch der Täter ist. Dann werden alle lachen und den Rest des Abends in gegenseitigem Misstrauen verbringen.

Wenn nur zwei Menschen in einem Raum sind und einer pupst, liegt die Sache völlig offen. Jeder weiß sofort, wer es war, leugnen ist zwecklos. Es gibt nur die Flucht nach vorne, das Bekenntnis, die Entschuldigung und den Verweis auf die Tatsache, dass jeder schon mal gepupst hat, vermutlich sogar Dschungelprinzessin Larissa. (Aber nicht in Klagenfurt, dort macht man so was nicht.)

Das schönste Kind der Welt hat heute früh einen anderen Weg gewählt. Vater und Tochter saßen bei Müsli und Kaffe am Frühstückstisch und schwiegen sich verschlafen an. Plötzlich ein Geräusch, das ganz eindeutig nicht von meinem Sessel kam. Ich: „Ja, was war das denn?“ Sie: „Puh.“ Ich: „Wer hat denn da gepupst?“ Sie: „Papa.“ So voller Überzeugung, dass ich mir einen Moment lang unsicher war.

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Ein Gedanke zu „Der Papa wars

  1. orientalistikstudent sagt:

    Ja, wenn es um die Darmaktivitäten geht, beginnt man, Taktiken zu entwickeln und zu perfektionieren. Selbst wenn es ausweglos schein. Kompliment an die Kleine 😉
    Hier meine Erfahrung: http://orientalistikstudent.wordpress.com/2014/03/09/auf-der-unitoilette/

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